Chronik

Ein „wieder-entdeckter“ Gedenkstein an der Isar

von Klaus Bäumler, Juli 2014

Vor neunzig Jahren: Das tragische Fährunglück an der Isar bei Großlappen am 18. Juni 1924

Südlich der Mollbrücke bei Großlappen, exakt bei Flußkilometer 138,2, erinnert am linken Isarufer, ein Gedenkstein an das schwere Fährunglück, das sich beim Bau des Isardükers am 18. Juni 1924 ereignete. Zwölf Bauarbeiter ertranken, als die Fähre beim Übersetzen voll Wasser schlug und unterging. Bei einem Hochwasser war am 15. Juni ein behelfsmäßiger Steg, der für den Bau des Isardükers und der sog. Mollbrücke errichtet worden war, teilweise weggerissen worden. Deshalb war für die Bauarbeiten ein Fährbetrieb eingerichtet worden.

Durch den Düker, der auch heute noch in Betrieb ist, wird das in der Kläranlage Großlappen gereinigte Abwasser unter der Isar hindurch zum Pumpwerk Unterföhring geleitet. Von dort wird es über den Speichersee dem Mittleren Isarkanal zugeführt.

Einzelheiten des Unglücks sind in einer Publikation der Mittleren Isar AG. überliefert (Kurzmann, Kläranlage und Fischteiche für die Münchner Abwässer, Veröffentlichungen der Mittleren Isar AG, Nr. 6, München 1933, S. 21):
Zur Mittagszeit (am 18. Juni 1924) sollten Bauarbeiter vom linken zum rechten Ufer übergesetzt werden. Trotz der Warnung der Aufsichtsorgane wurde der Ponton von mehr Personen benutzt als zulässig war. Infolge des Tiefgangs setzte sich der Ponton etwa 8 m vom linken Ufer entfernt an einem Stein oder Pfahl im Flußschlauch fest und stellte sich quer, so daß durch das über Bord schlagende Wasser der Ponton zum Sinken gebracht wurde. Dabei sind zwölf Arbeiter ertrunken.

Dieser Gedenkstein war lange Zeit in Vergessenheit geraten und von Weidengestrüpp umwuchert, so daß er selbst von dem nahe vorbeiführenden Weg nicht erkennbar war.

Klaus Bäumler hat vor einigen Monaten beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und bei der Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt München angeregt, dass der Gedenkstein, der an die verunglückten Bauarbeiter erinnert, in die Denkmalliste aufgenommen wird. Gleichzeitig hatte Klaus Bäumler sich auch an die EON AG gewandt, sie möge als Rechtsnachfolgerin der Mittleren Isar AG, die die Bauarbeiten durchführte, das Denkmal zum 90. Jahrestags des Unglücks in einen ansehnlichen und würdigen Zustand versetzen.

Diese Initiative war erfolgreich. EON hat den Gedenkstein rechtzeitig zum 90. Jahrestag des Unglücks behutsam renoviert. Und das Denkmal wird auch in die offizielle Denkmalliste aufgenommen werden.

Die Namen der verunglückten Bauarbeiter sind noch nicht bekannt. Die Gemeinde Ismaning hat erfreulicher Weise die Recherche unterstützt und so konnte durch den Eintrag in der Gemeindechronik geklärt werden, dass zwei der tödlich verunglückten Bauarbeiter aus Ismaning stammten. Ergänzende Hinweise sind erbeten unter baeumler@maxvorstadt.net.

Hochwassermanagementplan für die Isar in München in Vorbereitung

von Klaus Bäumler, Februar 2014

Kritik an der „Regelungswut“ aus Brüssel gehört quasi zum guten Ton der Europa-politischen Diskussion. Andrerseits kann kein Zweifel sein, dass gerade auf dem Gebiet der Umweltpolitik die in Brüssel geschaffenen Richtlinien einiges Positives bewirkt haben. Das gilt sowohl für die FFH-Richtlinie, die EU-Wasserrahmenrichtlinie und nicht zuletzt auch für die EU-Richtlinie für die Badegewässer um nur einige Beispiele zu nennen. Die Hochwasserereignisse in den letzten Jahren rücken die EU-Hochwassermanagement-Richtlinie (EU-HWM-RL; 2007/60/EG, umgesetzt im Abschnitt 8 des novellierten Wasserhaushaltsgesetz) in den Mittelpunkt des Interesses.

Das Wasserwirtschaftsamt München (WWA München) hat die gesamte Isar im Stadtgebiet München als Hochwasserrisikogebiet im Sinne der EU-HWM-RL eingestuft. Deshalb hat das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Stadt München den gesamten Isarbereich „mit den bekannten Überschwemmungsbereichen“ als sog. Überschwemmungsgebiet vorläufig festgesetzt. Die förmliche Festsetzung des Überschwemmungsgebiets erfolgt in einem Verordnungsverfahren, das vom RGU eingeleitet wird. Nähere Einzelheiten sind hierüber noch nicht bekannt. Soweit ersichtlich muß das Verordnungsverfahren aber Ende des Jahres 2015 abgeschlossen werden. Im Internetauftritt des Umweltbundesamtes sind Einzelheiten über die Umsetzung der EU-HWM-RL dargestellt. Ob und in welcher Weise sich der Hochwassermanagementplan auf die Überlegungen zur Fortführung des Isarplans und auch den Gewässerentwicklungsplan Mittlere Isar auswirkt, ist durch Gespräche mit dem WWA München, dem RGU und auch mit dem Baureferat der Stadt München zu klären.

Kein Wasserkraftwerk in Icking

von Rolf Renner, August 2014

Das Vorhaben der E-on am Wehr Icking ein Restwasserkraftwerk und einen Erweiterten Fischpass zu bauen wurde auf wesentliche Initiative der Isar-Allianz gekippt. Mit der jetzt vorliegenden Planung zum Entfall der beiden Wasserkraftschrauben in der Floßgasse bei gleichzeitigem Bau eines Auengewässers über ca. 800 bis 1000 m und der vorliegenden Stellungnahme ist der Allianz ein beachtlicher Erfolg gelungen, waren es doch hauptsächlich wir, die über die Regierung von Oberbayern und das WWA Druck aufgebaut haben und so die Planung gekippt haben.
Ein Dank gebührt auch den Behörden, die in diesem Falle das Potential unserer Vorschläge erkannt haben und in Verhandlungen mit e-on nahezu identisch in die geänderte Planung umgesetzt haben.
Die Gewinnung regenerativer Energie leidet darunter nicht, denn E-on darf in Icking 10 m3/s Isarwasser mehr zum Kraftwerk Mühlthal ausleiten. Nicht zuletzt danken wir Herrn von Siemens und Herrn Binder für die hervorragende Abfassung der Stellungnahme.

UNESCO Weltwassertag 2015

von Klaus Bäumler, März 2015

Seit 1993 wird am 22. März der UNESCO Weltwassertag begangen. In München werden am Sonntag, 3. März drei Veranstaltungen angeboten.

http://isar-allianz.de/wp-content/uploads/2021/10/Weltwassertag2.pdf